Zum Inhalt springen

Herbstfeste

Und der HERR redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen: Das sind die Feste des HERRN, zu denen ihr heilige Festversammlungen einberufen sollt; dies sind meine Feste:

3. Mose 23: 1 

Die Herbstfeste

Zu den herbstlichen Festen Gottes gehört Jom Teruah (Posaunenfest), Jom HaKippurim (Sühnetag) und Sukkot (Laubhüttenfest).

Jom Teruah

Die letzte Posaune und die Entrückung
Wiederkunft unseres Königs
Weg des Glaubens
Der Ruf der Stimme

Darüber hinaus wird dieser Tag im Judentum auch Jom Hadin genannt, das bedeutet „Gerichtstag“. An diesem Tag tritt das jüdische Volk vor Gott wie eine Schafherde vor ihren Hirten und wird dort gerichtet für die guten und schlechten Taten des vergangenen Jahres.
Ein weiterer Name ist Jom Hasikaron, „Tag der Erinnerung“, in Erinnerung an die Opferung von Jizchak, die an diesem Tag stattfand. Der biblische Name Jom Teruah bedeutet soviel wie „Tag des Schofar-Blasens“, da an diesem Tag während des Gottesdienstes in ein Schofar geblasen wird. Teruah ist an sich kein spezifisches Wort, es definiert einen bestimmten Ton, den man mit dem Schofar blasen kann.

Das Schofar ist ein Widderhorn. Der Midrasch sagt, dass Gott, als er Abraham auf die Probe stellte, ob dieser seinen Sohn Jizchak opfern würde, ihn im letzten Moment aufhielt, seinen Sohn zu töten. Stattdessen zeigte Gott ihm einen Widder, der sich mit seinen Hörnern in einem Busch verfangen hatte. Abraham opferte diesen Widder und Gott versprach ihm, dass, wenn seine Nachfahren sündigten und sie an Jom Teruah in das Schofar, das Widderhorn, blasen, Er sich an die Opferbereitschaft von Abraham und Jizchak erinnern und barmherzig sein werde.

Dieses Teruah Blasen ist ein Ruf an die gesamte israelische Gemeinschaft und an den Leib Jesu, der die Herzen zerbrechen lässt, um die Gemeinschaft zu Buße, Rückkehr und Einheit zu bewegen.

Rosh HaShana

Im Judentum ist dieses Fest weniger als Jom Teruah bekannt, sondern viel mehr als Rosh HaShana; zu deutsch Kopf des Jahres. Rosh HaShana ist das jüdische Neujahr, dessen Tradition sich aus der Babylonischen Gefangenschaft heraus gründete und keine weitere biblische Fundamente hat. Wir als Gemeinde feiern nicht Rosh HaShana. Weitere Informationen findet ihr in dem folgenden Videobeitrag.

Wie aus Jom Teruah Rosh HaShana wurde

Jom HaKippurim

Jom HaKipurrim, auch bekannt als Jom Kippur, ist der Tag der Versöhnung, welcher auch als „Tag der Entsühnung“ übersetzt werden kann. Der Versöhnungstag wird am 10. Tag des siebten biblischen Monats Ethanim (Tischri) gefeiert, genau zehn Tage nach dem Tag der Posaunen (Lev. 16:29; 23:27; 25:9 und Num. 29:7-11). Im Judentum gilt dieser Tag als der wichtigste des liturgischen Jahres. Jom Kippur wird als feierliches Fasten ausgeübt, da die Rabbiner die biblische Aussage „demütigt eure Seelen“ als Verleugnung des Fleisches durch das Fasten interpretieren.

Yom HaKippurim – ein Fest der Umkehr. Ist es nicht oft schwer, sich selbst einzugestehen, dass man etwas falsch gemacht hat? Und wie viel schwerer ist dieses Bekenntnis doch nur vor Gott… Doch gerade dies verlangt dieser Tag. An diesem Tag, wo Satan dich nicht anklagt und du allein vor dem Herrn stehst, ja, an diesem Tag hast du die Möglichkeit deine Schuld vor dem Herrn zu bekennen und dich ihm anzunähern. Du hast die Möglichkeit, dich von dem zu trennen, was dich nach unten zieht und zum Herrn zu schauen. Und du musst dafür heute kein Opfer mehr bringen, denn dein Erretter Jeschua HaMaschiach hat sein Werk vollbracht. Er hat dir den Weg freigeräumt. Und nun liegt es an dir. Wohin gehst du?

– Jom HaKippurim ist Israels Buße und die Annahme ihres Messias, der am Kreuz Sühnung bewirkt hat. –

Reue & Umkehr
Welchen Weg wählst du?
Der Tag der Versöhnung

Das Blut der Sühne

Während Pessach wurden wir mit ausgestrecktem Arm gerettet, erlöst, von den Sklavenherren dieser Welt befreit und vom Tod verschont, damit wir an einen Ort kommen konnten, um Gott kennenzulernen und zu lernen, wie wir Ihm durch die Bewahrung seiner Anweisungen dienen können. Aber sobald wir uns der Erkenntnis, was gut und böse ist, bewusst werden, sind wir noch verantwortungsvoller und rechenschaftspflichtiger seine Anweisungen zu befolgen um sich dem Vater nähern zu können, denn die Missachtung dessen endet mit einem Todesurteil.

Wir können nicht unrein und geistlich beschmutzt vor ihn treten. Bevor wir dies tun können, müssen wir den Priester aufsuchen, um gereinigt zu werden. Da wir für schuldig befunden wurden, Gottes Gebote gebrochen zu haben, brauchen wir Sühne und Reinigung, damit wir mit Gott weiter zu unserem Ziel vordringen können. Und obwohl Pessach zu unserer Errettung und Erlösung führte, sollte eine letzte Sühne kommen, nämlich die von Jom Kippur. Während Jom Kippur konzentrieren wir uns nicht nur auf die Reue, sondern auf die ausreichende Sühne von Jeschua, dem Messias. Das Blut von Jeschua und sein Opfer wirkt wie ein ewiges Kraftwerk vielfältiger Sühnungen, die uns reinigen und denen, die an ihn glauben und ihm gehorchen, Sühne für Dinge bringt, für die die Tora, keine Abdeckung und Reinigung bieten konnte. In Apostelgeschichte 13:39 heißt es; „und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder gerechtfertigt, der da glaubt.“

Jom HaKippurim, wörtlich übersetzt „Tag der Versöhnung“, könnte auch auf die zahlreichen Versöhnungen hinweisen, die an diesem Tag stattfinden, wie sie sich die beiden Ziegen in Levitikus Kapitel 16 vorstellen. Das Opfer des Messias bewirkte etwas, was das Blut von Stieren und Ziegen niemals tun konnte – das himmlische Heiligtum reinigen und alle Sünden des Volkes Gottes tragen. Nur das Blut eines vollkommen rechtschaffenen Wesens, eines Wesens, das in den Augen des Vaters vollkommen war, konnte dies erreichen. Und weil der Messias das himmlische Heiligtum auf diese Weise reinigt, können wir zum Vater kommen und durch das Opfer des Messias Vergebung der Sünden empfangen und für die Ewigkeit mit ihm leben. Jeschua hat den Tempel gereinigt!

1. Korinther 3:16 oder wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?

Das Festgebot

Am zehnten des siebten Monats sollte der Hohepriester besondere Sühnerituale verrichten, um sich selbst, seine Priesterbrüder, das Heiligtum und das Volk in der genannten Reihenfolge zu läutern. Das Volk aber sollte sich kasteien, bzw. ihre Seelen demütigen:

3. Mose 16: 29-30 „Und das soll euch eine ewig gültige Ordnung sein: Am zehnten Tage des siebenten Monats sollt ihr eure Seelen demütigen und kein Werk tun, weder der Einheimische noch der Fremdling, der unter euch weilt. Denn an diesem Tage wird für euch Sühne erwirkt, euch zu reinigen; von allen euren Sünden sollt ihr vor dem HERRN gereinigt werden.“

Jom Kippur ist der Tag im Jahr gewesen, an dem der Mensch von all seinen Vergehen, die im Verlauf des Jahres ungesühnt geblieben waren, gereinigt und geläutert werden sollte. Zu diesem komplexes Tempeldienstritus gehörten Opfergaben, Sündenbekenntnisse, das Aussetzen eine Sündenbockes in die Wüste (3. Mose 16:22) und das ungefährliche Betreten des Allerheiligsten, welches nur an diesem Tag allein dem Hohepriester gestattet war.

Ablauf nach altem jüdischen Ritus (Mischnah)

Der Hohepriester verließ bereits eine Woche vor Jom Kippur sein Haus und seine Familie um sich in eine für ihn bestimmte Tempelkammer zurückzuziehen. Diese Woche diente ihm für eine besonders strenge Reinigung und für das Studium der rituellen Einzelheiten. Die Nacht des Versöhnungstages verbrachte der Hohepriester gemeinsam mit den Ältestes und Weisen mit dem Lesen des Gesetzes. Noch bevor der Hahn gekräht hat, war der Hof bereits mit Menschen gefüllt. Beim Erhellen der Zinnen des Tempels durch die ersten Sonnenstrahlen, erschien der Hohepriester in seinem goldenen Gewand, brachte das Opfer dar, sprach mit dem versammelten Volk das Schma-Gebet und segnete es anschließend. Nach diesem Ritus legte er sein goldenes Prachtgewand ab und zog sich ein weißes leinenes Gewand an, mit dem er in den Altarhof ging und im Angesicht des Opfertieres zunächst sich selbst und sein Haus als sündig bekannte. Beim zweiten Opfer wurde die Priestergemeinschaft und beim Dritten das ganze Volk als sündig bekannt. Für die Sünde des Volkes wurden vor den Hohepriester zwei Opfertiere gebracht, von denen das eine geopfert und das andere in die Wüste geschickt wurde. In dem Sündenbekenntnis wurde der sonst nie auszusprechende Name Gottes dreimal laut und deutlich vor dem gesamten Volk ausgesprochen. Ein jeder, der den Namen Gottes hörte, warf sich nieder zu Boden, neigte sein Gesicht zur Erde und rief laut: „Gepriesen sei der Name der Herrlichkeit seines Reiches in aller Ewigkeit“. Danach betrat der Hohepriester, mit einer Pfanne voll Glut und Räucherwerk ausgestattet, das Allerheiligste, ließ eine Rauchwolke entstehen und betete für das Wohl des Volkes und des Heiligtums. Für die inneren Sünden musste er dann erneut in das Allerheiligste vortreten und mit dem Blut des Opfers sowohl den Deckel der Bundeslade als auch den trennenden Vorhang sowie den goldenen Räucheraltar besprengen. Wenn der Hohepriester nicht die höchste Stufe der Läuterung erreichte, konnte sein Vordringen in das Allerheiligste tödlich enden und für das Volk hätte keine Versöhnung mit Gott stattgefunden. Wenn der Hohepriester wieder aus dem Allerheiligsten erschien, soll sein Angesicht geleuchtet haben, wie das Angesicht von Mose, als er mit Gott auf dem Berg verweilte.

Im zweiten Tempel befand sich in dem Allerheiligsten nur noch der Grundstein, da die Bundeslade mit den Tafeln bei der Zerstörung des ersten Tempels verlorengingen.

Nach der Zerstörung des zweiten Tempels hat dies alles ihr Ende gefunden. Doch die innere Kraft als auch das Bemühen der inneren Läuterung und Reinigung ist unter dem jüdischen Volk bis heute geblieben. Es bleiben die Worte, die Gebete und das Streben nach dem Heiligtum erhalten, die an diesem Tag gemeinsam in den Synagogen unter der Demütigung der Seele und des Körpers praktiziert werden.

Das Buch Jona

Traditionell wird an Jom HaKippurim das ganze Buch Jona gelesen. In diesem Beitrag wird auf die verborgene Botschaft von der Geschichte Jonas eingegangen und die Frage gestellt: Warum du auch das Innere eines Fisches betrachten solltest?

Sukkot; das Laubhüttenfest

Etrog & Lulav

Exodus 33: 1234: 26; Levitikus 23: 33-44; Numeri 29: 12-16
Sacharja 14 : 1-21; Das Buch Prediger
Johannes 1: 10-14, Kapitel 7 & 8; Offenbarung 7 : 1-10 & 21: 1-4

Das Laubhüttenfest feiert Gottes Versorgung und Schutz für das Volk Israel während seiner 40-jährigen Wanderung durch die Wüste. Der Herr selbst war in dieser Zeit bei den Israeliten in der Wüste. Dieses Fest feiert somit auch seine immerwährende Gegenwart und weist auch auf die Verheißung hin, dass Gott zurückkehren und sich mit seinem Volk versammeln wird – in der Person Jesu. Und wenn er es tut, hat er versprochen, dass es keinen Tod und kein Leiden mehr geben wird, dass er selbst jede Träne von unseren Augen abwischen wird (Offenbarung 21:4). Seine Rückkehr ist die letzte Antwort auf die Hoffnung und die Erfüllung des siebten Festes.

Die folgenden Predigten gehen genauer auf das Laubhüttenfest ein.

Dein Investment
Freude, Licht & Dankbarkeit
Bringst du die Ernte ein?
Was bringe ich meinem König?
Erklärung von dem Lulav & Etrog

In diesem Video werden die Gewächse, welche an Sukkot in der Laubhütte vor dem Herrn gewedelt werden sollen, erklärt.

Simchat Torah

Simchat Tora, zu Deutsch: „die Freude an der Tora“ ist eigentlich kein biblisches Fest. Es entstand durch jüdische Überlieferungen. In der Bibel kennen wir diesen Tag als den Achten Tag nach Sukkot (Schmini Azeret), da es jedoch keine genauen Angaben zu diesem Tag gibt, außer das man ruhen sollte, suchten die jüdischen Gelehrten etwas um diesen Tag feiern zu können.

Ursprung & Tradition
Was ist die heutige Bedeutung?

Numeri 29: 35 – 30: 1; Deuteronomium 14: 22 – 16: 17
1. Könige 8: 54-66
Matthäus 17: 1-9; Markus 12: 28-33

Eine online Studienreihe zu den Herbstfesten, von Dr. Igor Rusnjak, aus der messianischen Gemeinde Kemo in der Ukraine.