Definition und Wortbedeutung
Der Begriff „Wunderwirkungen“ stammt aus 1. Korinther 12,10 und 12,28, wo Paulus von „ἐνεργήματα δυνάμεων“ (energḗmata dynámeōn) spricht. Diese Wortverbindung setzt sich aus zwei griechischen Begriffen zusammen:
- ἐνεργήματα (energḗmata): bedeutet „Wirkungen“, „Tätigkeiten“ oder „operative Kräfte“. Es leitet sich vom Verb „ἐνεργέω“ (energéō) ab, was „wirken“, „tätig sein“ oder „in Kraft setzen“ bedeutet. Von diesem Wort stammt auch unser Begriff „Energie“.
- δυνάμεων (dynámeōn): der Genitiv Plural von „δύναμις“ (dýnamis), was „Kraft“, „Macht“, „Stärke“ oder „Fähigkeit“ bedeutet. Dieser Begriff wird im Neuen Testament oft für übernatürliche, göttliche Kraft verwendet und ist die Wurzel unseres Wortes „Dynamit“.
Die Kombination dieser Begriffe deutet auf übernatürliche Manifestationen göttlicher Kraft hin, die über das Normale und Naturgesetzliche hinausgehen. Die Gabe der Wunderwirkungen bezieht sich somit auf eine besondere Befähigung durch den Heiligen Geist, als Kanal für Gottes kraftvolle, übernatürliche Eingriffe zu dienen.
Unterschied zu anderen Gaben
Die Gabe der Wunderwirkungen unterscheidet sich von anderen übernatürlichen Gaben wie folgt:
- Unterschied zur Heilungsgabe: Während die „Gaben der Heilungen“ spezifisch auf die Wiederherstellung von Gesundheit ausgerichtet sind, umfasst die Gabe der Wunderwirkungen ein breiteres Spektrum übernatürlicher Manifestationen, einschließlich Machttaten, die die Naturgesetze übersteigen oder verändern.
- Unterschied zur Prophetie: Während Prophetie primär Gottes Botschaft vermittelt, zeigt die Gabe der Wunderwirkungen Gottes Macht durch demonstrative Handlungen.
- Unterschied zum Glauben: Die Gabe des Glaubens bezieht sich auf außergewöhnliches Vertrauen in Gottes Handeln, während die Gabe der Wunderwirkungen die tatsächliche Manifestation übernatürlicher Kraft beinhaltet.
Biblische Grundlage
Die primäre biblische Grundlage für die Gabe der Wunderwirkungen findet sich in:
- 1. Korinther 12,10: „Einem andern die Kraft, Wunder zu tun…“ (Luther)
- 1. Korinther 12,28: „Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter…“
Darüber hinaus finden sich im Neuen Testament zahlreiche Beispiele für Wunderwirkungen:
- Jesu Wundertaten: Seine Macht über die Natur (Sturmstillung, Wandeln auf dem Wasser, Brotvermehrung), über dämonische Mächte und über den Tod.
- Apostolische Wunder: Die Apostelgeschichte berichtet von zahlreichen Wundern durch die Apostel und andere (Apostelgeschichte 2,43; 5,12; 6,8; 8,6-7; 14,3; 19,11-12).
- Verheißungen Jesu: In Johannes 14,12 verheißt Jesus seinen Nachfolgern, dass sie „die Werke, die ich tue“ und „noch größere“ tun werden.# Die Gabe der Wunderwirkungen (ἐνεργήματα δυνάμεων – energḗmata dynámeōn)
Definition und Wortbedeutung
Der Begriff „Wunderwirkungen“ stammt aus 1. Korinther 12,10 und 12,28, wo Paulus von „ἐνεργήματα δυνάμεων“ (energḗmata dynámeōn) spricht. Diese Wortverbindung setzt sich aus zwei griechischen Begriffen zusammen:
- ἐνεργήματα (energḗmata): bedeutet „Wirkungen“, „Tätigkeiten“ oder „operative Kräfte“. Es leitet sich vom Verb „ἐνεργέω“ (energéō) ab, was „wirken“, „tätig sein“ oder „in Kraft setzen“ bedeutet. Von diesem Wort stammt auch unser Begriff „Energie“.
- δυνάμεων (dynámeōn): der Genitiv Plural von „δύναμις“ (dýnamis), was „Kraft“, „Macht“, „Stärke“ oder „Fähigkeit“ bedeutet. Dieser Begriff wird im Neuen Testament oft für übernatürliche, göttliche Kraft verwendet und ist die Wurzel unseres Wortes „Dynamit“.
Die Kombination dieser Begriffe deutet auf übernatürliche Manifestationen göttlicher Kraft hin, die über das Normale und Naturgesetzliche hinausgehen. Die Gabe der Wunderwirkungen bezieht sich somit auf eine besondere Befähigung durch den Heiligen Geist, als Kanal für Gottes kraftvolle, übernatürliche Eingriffe zu dienen.
Unterschied zu anderen Gaben
Die Gabe der Wunderwirkungen unterscheidet sich von anderen übernatürlichen Gaben wie folgt:
- Unterschied zur Heilungsgabe: Während die „Gaben der Heilungen“ spezifisch auf die Wiederherstellung von Gesundheit ausgerichtet sind, umfasst die Gabe der Wunderwirkungen ein breiteres Spektrum übernatürlicher Manifestationen, einschließlich Machttaten, die die Naturgesetze übersteigen oder verändern.
- Unterschied zur Prophetie: Während Prophetie primär Gottes Botschaft vermittelt, zeigt die Gabe der Wunderwirkungen Gottes Macht durch demonstrative Handlungen.
- Unterschied zum Glauben: Die Gabe des Glaubens bezieht sich auf außergewöhnliches Vertrauen in Gottes Handeln, während die Gabe der Wunderwirkungen die tatsächliche Manifestation übernatürlicher Kraft beinhaltet.
Biblische Grundlage
Die primäre biblische Grundlage für die Gabe der Wunderwirkungen findet sich in:
- 1. Korinther 12,10: „Einem andern die Kraft, Wunder zu tun…“ (Luther)
- 1. Korinther 12,28: „Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter…“
Darüber hinaus finden sich im Neuen Testament zahlreiche Beispiele für Wunderwirkungen:
- Jesu Wundertaten: Seine Macht über die Natur (Sturmstillung, Wandeln auf dem Wasser, Brotvermehrung), über dämonische Mächte und über den Tod.
- Apostolische Wunder: Die Apostelgeschichte berichtet von zahlreichen Wundern durch die Apostel und andere (Apostelgeschichte 2,43; 5,12; 6,8; 8,6-7; 14,3; 19,11-12).
- Verheißungen Jesu: In Johannes 14,12 verheißt Jesus seinen Nachfolgern, dass sie „die Werke, die ich tue“ und „noch größere“ tun werden.
Wunder im biblischen Kontext: Altes und Neues Testament
Wunder im Alten Testament
Im Alten Testament werden Wunder oft als Zeichen göttlicher Macht und Legitimation dargestellt:
- Befreiung aus Ägypten: Die zehn Plagen und die Teilung des Roten Meeres zeigten Gottes Überlegenheit über die ägyptischen Götter (2. Mose 7-14).
- Wüstenwanderung: Wunder wie Manna, Wasser aus dem Felsen und die Feuersäule demonstrierten Gottes Fürsorge und Führung (2. Mose 16-17).
- Prophetische Wunder: Durch Elia und Elisa geschahen zahlreiche Wunder, die Gottes Macht bestätigten (1. Könige 17-18; 2. Könige 2-6).
- Daniels Erfahrungen: Die Bewahrung im Feuerofen und in der Löwengrube als Zeichen göttlichen Schutzes (Daniel 3; 6).
Wunder im Dienst Jesu
Jesu Wundertaten bildeten einen zentralen Aspekt seines Wirkens:
- Natur-Wunder: Jesus demonstrierte Macht über Naturgewalten – Sturmstillung (Markus 4,35-41), Verwandlung von Wasser in Wein (Johannes 2,1-11), Gehen auf dem Wasser (Matthäus 14,22-33), Brotvermehrung (Markus 6,30-44).
- Zeichen des Reiches Gottes: Jesus verstand seine Wunder als Zeichen des angebrochenen Gottesreiches (Matthäus 12,28).
- Bestätigung seiner Identität: Die Wunder bezeugten seine göttliche Vollmacht (Johannes 10,25.38).
- Verschiedene Methoden: Jesus wirkte auf unterschiedliche Weisen – manchmal durch Berührung, manchmal durch Worte, manchmal auf Distanz.
Wunder in der frühen Kirche
Die Apostelgeschichte zeigt, dass Wunder ein wichtiger Teil des apostolischen Dienstes waren:
- Erfüllung der Verheißung Jesu: Die Wundertaten erfüllten Jesu Verheißung in Johannes 14,12.
- Bestätigung der Botschaft: Wunder dienten als „Zeichen und Wunder“, die das Evangelium bestätigten (Hebräer 2,4).
- Verschiedene Manifestationen: Von Naturwundern (Befreiung aus dem Gefängnis) bis zu Machttaten über dämonische Kräfte (Apostelgeschichte 16,16-18).
- Nicht auf Apostel beschränkt: Auch Stephanus und Philippus, die keine Apostel waren, wirkten Wunder (Apostelgeschichte 6,8; 8,6-7).
Theologische Perspektiven zur Gabe der Wunderwirkungen
Verschiedene theologische Traditionen interpretieren diese Gabe unterschiedlich:
1. Die pentekostal-charismatische Perspektive
Diese Sichtweise, die in pfingstlichen und charismatischen Kreisen vertreten wird, betont:
- Die Gabe der Wunderwirkungen ist eine fortbestehende Gabe für die Gemeinde heute.
- Wunder bestätigen das Evangelium und demonstrieren Gottes Macht in einer skeptischen Welt.
- Die Verheißung Jesu in Johannes 14,12 gilt für alle Gläubigen aller Zeiten.
- Wunder können heute in derselben Kraft wie zur Zeit der Apostel geschehen.
2. Die evangelikale Perspektive
Diese Perspektive, die in vielen evangelikalen Gemeinden vertreten wird, nimmt oft eine vermittelnde Position ein:
- Gott kann und tut heute noch Wunder, aber souverän nach seinem Willen.
- Die Gabe der Wunderwirkungen mag fortbestehen, aber nicht notwendigerweise in derselben Intensität oder Häufigkeit wie zur apostolischen Zeit.
- Wunder dienen primär der Bestätigung des Evangeliums, besonders in unerreichten Gebieten.
- Ein ausgewogener Ansatz vereint Offenheit für Gottes übernatürliches Wirken mit nüchterner biblischer Prüfung.
3. Die cessationistische Perspektive
Diese Sichtweise, die in manchen reformierten und dispensationalistischen Kreisen vertreten wird, argumentiert:
- Die Gabe der Wunderwirkungen als Zeichen-Wunder war primär für die apostolische Zeit bestimmt.
- Mit dem Abschluss des biblischen Kanons haben diese bestätigenden Zeichen ihren Hauptzweck erfüllt.
- Während Gott souverän Wunder tun kann, ist die spezifische Geistesgabe der Wunderwirkungen nicht mehr in derselben Weise aktiv.
- Markus 16,17-18 und ähnliche Texte beziehen sich primär auf die apostolische Zeit oder auf besondere Situationen in der Kirchengeschichte.
Kennzeichen und Arten der Gabe der Wunderwirkungen
Verschiedene Kategorien von Wundern
Die Gabe der Wunderwirkungen kann sich in verschiedenen Kategorien manifestieren:
- Naturwunder: Übernatürliche Eingriffe in die natürliche Ordnung – Wetterveränderungen, Vermehrung von Ressourcen, Veränderung natürlicher Elemente.
- Befreiungswunder: Übernatürliche Befreiung aus Gefangenschaft, Gefahr oder Unterdrückung.
- Machtwunder über dämonische Kräfte: Autoritative Vertreibung böser Geister und Überwindung okkulter Mächte.
- Gerichtswunder: Übernatürliche Manifestationen göttlichen Gerichts (wie bei Ananias und Saphira in Apostelgeschichte 5).
- Auferstehungswunder: Übernatürliche Wiederherstellung von Leben nach dem Tod.
Zweck der Wunderwirkungen
Die Gabe der Wunderwirkungen dient verschiedenen Zwecken:
- Bestätigung des Evangeliums: Wunder bestätigen die Wahrheit der Botschaft (Markus 16,20; Hebräer 2,4).
- Offenbarung der Natur Gottes: Wunder zeigen Gottes Charakter, Macht und Mitgefühl.
- Aufbau von Glauben: Wunder können den Glauben stärken und vertiefen (Johannes 2,11).
- Überwindung von Widerstand: Wunder können geistliche Festungen durchbrechen und für das Evangelium öffnen.
- Versorgung in Not: Wunder können in Zeiten materieller oder physischer Not Gottes Fürsorge demonstrieren.
Die Gabe der Wunderwirkungen in der Praxis
Die Gabe der Wunderwirkungen kann in verschiedenen Kontexten und auf verschiedene Weisen praktiziert werden:
1. Im Gemeindeleben
- Als Teil der Verkündigung des Evangeliums
- In Krisensituationen innerhalb der Gemeinde
- Bei besonderen Gebets- oder Fasteninitiativen
- Als Zeugnis göttlicher Gegenwart und Kraft
2. In missionarischen Kontexten
- Als Bestätigung des Evangeliums in unerreichten Gebieten
- Bei der Konfrontation mit lokalen religiösen Praktiken oder Oppositionskräften
- In Situationen extremer Not oder Gefahr
- Bei der Erstverkündigung in neuen Regionen
3. In gesellschaftlichen Krisen
- Bei Naturkatastrophen oder humanitären Krisen
- In Zeiten wirtschaftlicher Not oder Mangel
- In Situationen politischer Unterdrückung oder Verfolgung
- Als Antwort auf kollektive Gebete in Notzeiten
Anzeichen der Gabe der Wunderwirkungen
Menschen mit der Gabe der Wunderwirkungen zeigen oft folgende Merkmale:
- Außergewöhnlicher Glaube: Ein besonderes Vertrauen in Gottes übernatürliche Eingriffe.
- Geistliche Autorität: Eine natürliche Autorität im geistlichen Bereich, besonders gegenüber widergöttlichen Mächten.
- Gebetsleben: Ein intensives, beharrliches Gebetsleben, oft verbunden mit Fasten.
- Kühnheit: Eine ungewöhnliche Bereitschaft, im Vertrauen auf Gottes Eingreifen zu handeln.
- Zeugnis von Wundern: Eine Geschichte von übernatürlichen Eingriffen Gottes in ihrem Dienst.
- Sensibilität für den Heiligen Geist: Eine besondere Empfänglichkeit für die Führung des Geistes.
- Furchtlosigkeit: Die Bereitschaft, auch in feindlichen oder gefährlichen Umständen auf Gottes Kraft zu vertrauen.
Gefahren und Herausforderungen
Die Gabe der Wunderwirkungen birgt auch spezifische Versuchungen und Herausforderungen:
- Sensationsgier: Die Versuchung, Wunder um des Spektakels willen zu suchen, statt zur Verherrlichung Gottes.
- Stolz und Selbsterhöhung: Die Gefahr, die eigene Person statt Gott in den Mittelpunkt zu stellen.
- Manipulation: Der Missbrauch der Gabe, um Menschen zu kontrollieren oder zu beeindrucken.
- Fehlinterpretation: Die Tendenz, natürliche Ereignisse fälschlich als übernatürlich zu deuten oder umgekehrt.
- Unausgewogenheit: Die Überbetonung des Spektakulären auf Kosten des alltäglichen christlichen Lebens.
- Ausbleibende Wunder: Die Herausforderung, mit Situationen umzugehen, in denen erwartete Wunder nicht geschehen.
- Falsche Lehre: Die Gefahr, unbiblische Lehren über Wunder zu entwickeln, die zu Irrtum oder Enttäuschung führen.
Entwicklung und Förderung der Gabe der Wunderwirkungen
Obwohl die Gabe der Wunderwirkungen ein Geschenk des Heiligen Geistes ist, kann sie gefördert und entwickelt werden:
- Glaube stärken: Vertiefung des Vertrauens in Gottes Macht und Willen durch Bibelstudium und Gebet.
- Kühnheit kultivieren: Die Bereitschaft, im Glauben zu handeln, auch wenn ein Risiko des Scheiterns besteht.
- Gehorsamkeit: Treue in kleinen Schritten des Gehorsams, die den Weg für größere Manifestationen bahnt.
- Gemeinschaft: Verbindung mit anderen, die diese Gabe ausüben oder bezeugen können.
- Demut: Kultivierung einer Haltung, die Gott alle Ehre gibt und eigene Schwachheit anerkennt.
- Unterscheidungsvermögen: Entwicklung geistlicher Sensibilität für Gottes Führung und Timing.
- Ausdauer: Beharrlichkeit im Gebet und Glauben, auch wenn Ergebnisse nicht sofort sichtbar sind.
Biblische Beispiele der Gabe der Wunderwirkungen
1. Mose
Als Werkzeug göttlicher Machttaten:
- Die zehn Plagen über Ägypten (2. Mose 7-11)
- Die Teilung des Roten Meeres (2. Mose 14)
- Wasser aus dem Felsen (2. Mose 17,1-7)
- Die Bronzeschlange zur Heilung (4. Mose 21,4-9)
2. Elia und Elisa
Als prophetische Wundertäter:
- Elias Feuer vom Himmel auf dem Karmel (1. Könige 18,20-40)
- Elisas Teilung des Jordan (2. Könige 2,13-14)
- Elisas Vermehrung des Öls der Witwe (2. Könige 4,1-7)
- Elisas Auferweckung des Sohnes der Schunemiterin (2. Könige 4,32-37)
3. Jesus Christus
Als vollkommenes Vorbild der Wunderwirkungen:
- Macht über die Natur: Sturmstillung (Markus 4,35-41)
- Vermehrungswunder: Speisung der Fünftausend (Matthäus 14,13-21)
- Wandlung von Substanzen: Wasser zu Wein (Johannes 2,1-11)
- Totenauferweckungen: Lazarus (Johannes 11,38-44)
4. Die Apostel
Als Fortsetzer des Wunderdienstes:
- Petrus und Johannes heilen den Gelähmten (Apostelgeschichte 3,1-10)
- Petrus‘ Befreiung aus dem Gefängnis durch einen Engel (Apostelgeschichte 12,6-11)
- Paulus überwindet den Zauberer Elymas mit Blindheit (Apostelgeschichte 13,6-12)
- Paulus überlebt einen Schlangenbiss unbeschadet (Apostelgeschichte 28,3-6)
Die Gabe der Wunderwirkungen im Verhältnis zu anderen Gaben
Die Gabe der Wunderwirkungen steht in besonderer Beziehung zu anderen Geistesgaben:
- Glaube: Die Gabe des Glaubens ist oft die Grundlage für Wunderwirkungen, da sie das nötige Vertrauen in Gottes übernatürliches Handeln bereitstellt.
- Heilung: Die Gabe der Heilung kann als spezifischer Aspekt der Wunderwirkungen gesehen werden, fokussiert auf körperliche und seelische Wiederherstellung.
- Prophetie: Prophetische Worte können Wunderwirkungen ankündigen oder begleiten und deren geistliche Bedeutung offenbaren.
- Unterscheidung der Geister: Diese Gabe hilft zu erkennen, ob übernatürliche Manifestationen tatsächlich von Gott oder aus anderen Quellen stammen.
- Wort der Erkenntnis: Kann spezifische Einsicht geben, wo und wie Gott durch Wunder wirken möchte.
Theologische Reflexion: Wunder, Gottes Souveränität und natürliche Ordnung
Das Thema der Wunderwirkungen berührt tiefere theologische Fragen:
- Natur und Übernatürliches: Wunder durchbrechen nicht Gottes natürliche Ordnung, sondern offenbaren eine höhere Ordnung des Schöpfers, der souverän über seinen Gesetzen steht.
- Glaube und Evidenz: Wunder dienen nicht dazu, Glauben zu erzwingen, sondern bestätigen den bereits vorhandenen Glauben und stärken ihn (Johannes 2,11).
- Gottes Souveränität: Gott wirkt Wunder nach seinem souveränen Willen, nicht auf menschlichen Befehl. Die Gabe der Wunderwirkungen ist kein „Schalter“, den Menschen nach Belieben betätigen können.
- Zeitliche und ewige Perspektive: Wunder lösen oft temporäre Probleme, verweisen aber auf Gottes endgültige Lösung aller Probleme in der neuen Schöpfung.
- Wunder und Gnade: Wunder sind immer Ausdruck von Gottes unverdientem Eingreifen, nicht Belohnung für menschliche Leistung oder Frömmigkeit.
Praktische Anwendung in verschiedenen Kontexten
1. In der Evangelisation
- Gebet um übernatürliche Bestätigung des Evangeliums
- Bereitschaft, für Kranke und Notleidende zu beten
- Offenheit für göttliches Eingreifen in „unmöglichen“ Situationen
- Zeugnis von Wundern als Brücke zum Evangelium
2. In der Missionsarbeit
- Konfrontation mit dämonischen und okkulten Mächten
- Übernatürliche Versorgung in Mangelsituationen
- Göttlicher Schutz in gefährlichen Umständen
- Durchbrüche in religiös verschlossenen Gebieten
3. In der lokalen Gemeinde
- Gebetsinitiativen für übernatürliches Wirken Gottes
- Schulung im biblischen Verständnis von Wundern
- Raum für Zeugnisse von Gottes wunderbarem Wirken
- Ausgewogene Integration von Wundererwartung im Gemeindeleben
Zusammenfassung
Die Gabe der Wunderwirkungen ist eine besondere Befähigung durch den Heiligen Geist, als Kanal für Gottes kraftvolle, übernatürliche Eingriffe zu dienen, die über das Normale und Naturgesetzliche hinausgehen. Diese Gabe manifestiert sich in verschiedenen Formen – von Machttaten über die Natur bis zu Befreiungen aus unmöglichen Situationen – und dient primär der Bestätigung des Evangeliums, der Offenbarung von Gottes Charakter und der Auferbauung des Glaubens.
In der Kirchengeschichte und in verschiedenen theologischen Traditionen wird diese Gabe unterschiedlich interpretiert, von der Überzeugung ihrer fortdauernden Präsenz bis zur Ansicht, dass sie primär für die apostolische Zeit bestimmt war. Unabhängig von der theologischen Position zeigt die Bibel, dass Wunder ein wichtiger Aspekt von Gottes Handeln in der Welt sind.
Die Gabe der Wunderwirkungen erinnert uns daran, dass Gott nicht an die Grenzen der natürlichen Welt gebunden ist und jederzeit souverän eingreifen kann. Sie fordert uns heraus, über rein menschliche Lösungen hinauszuschauen und mit Gottes übernatürlichem Wirken zu rechnen – allerdings immer in Verbindung mit geistlicher Reife, biblischer Prüfung und demütiger Unterordnung unter Gottes Willen.
Als Teil des Leibes Christi sind wir berufen, für Gottes übernatürliches Wirken offen zu sein, es im Einklang mit seinem Wort zu erwarten und gleichzeitig in Demut anzuerkennen, dass Wunder nicht unserer Kontrolle unterliegen, sondern Ausdruck seiner souveränen Gnade sind.
Schlüsselverse zur Gabe der Wunderwirkungen
- 1. Korinther 12,10: „Einem andern die Kraft, Wunder zu tun…“
- 1. Korinther 12,28: „Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter…“
- Hebräer 2,4: „Und Gott hat dazu Zeugnis gegeben durch Zeichen, Wunder und mancherlei mächtige Taten und durch die Austeilung des Heiligen Geistes nach seinem Willen“
- Apostelgeschichte 2,22: „Jesus von Nazareth, den Mann, von Gott unter euch ausgewiesen durch Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat“
- Johannes 14,12: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun“
- Markus 16,17-18: „Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden, Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird’s ihnen nicht schaden; auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird’s besser mit ihnen werden“
- Markus 9,23: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt“
- Apostelgeschichte 4,29-30: „Und nun, Herr, sieh an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort; und strecke deine Hand aus, dass Heilungen und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus“
- Apostelgeschichte 5,12: „Es geschahen aber viele Zeichen und Wunder im Volk durch die Hände der Apostel“
- Apostelgeschichte 6,8: „Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk“
- Apostelgeschichte 8,6-7: „Die Menge aber neigte einmütig dem zu, was Philippus sagte, als sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat. Denn die unreinen Geister fuhren aus mit großem Geschrei aus vielen Besessenen, auch viele Gelähmte und Verkrüppelte wurden gesund gemacht“
- Apostelgeschichte 14,3: „Dennoch blieben sie eine lange Zeit dort und lehrten frei und offen im Vertrauen auf den Herrn, der das Wort seiner Gnade bezeugte und ließ Zeichen und Wunder geschehen durch ihre Hände“
- Apostelgeschichte 19,11-12: „Und Gott wirkte ungewöhnliche Wunder durch die Hände des Paulus. So hielten sie auch die Schweißtücher und andere Tücher, die er auf seiner Haut getragen hatte, über die Kranken, und die Krankheiten wichen von ihnen und die bösen Geister fuhren aus“
- Römer 15,18-19: „Denn ich werde nicht wagen, von etwas zu reden, das nicht Christus durch mich gewirkt hat, um die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Werk, in der Kraft von Zeichen und Wundern, in der Kraft des Geistes Gottes“
- Galater 3,5: „Der euch nun den Geist darreicht und tut solche Taten unter euch, tut er’s durch Werke des Gesetzes oder durch die Predigt vom Glauben?“
- 2. Thessalonicher 2,9: Warnung vor falschen Wundern: „Der Böse wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern“
- 2. Mose 4,21: „Und der HERR sprach zu Mose: Sieh zu, wenn du wieder nach Ägypten kommst, dass du alle die Wunder tust vor dem Pharao, die ich in deine Hand gegeben habe“
- Daniel 4,34: „Darum lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz ist, den kann er demütigen“
- Johannes 2,11: „Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn“
- Johannes 4,48: „Und Jesus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht“
- Johannes 10,38: „Wollt ihr mir nicht glauben, so glaubt doch den Werken, damit ihr erkennt und wisst, dass der Vater in mir ist und ich in ihm“# Die Gabe der Wunderwirkungen (ἐνεργήματα δυνάμεων – energḗmata dynámeōn)