Definition und Wortbedeutung
Der Begriff „Geben“ im Kontext der Geistesgaben stammt aus Römer 12,8, wo Paulus von „μεταδίδωμι“ (metadídōmi) spricht. Dieses griechische Wort und verwandte Begriffe haben folgende Bedeutungen:
- μεταδίδωμι (metadídōmi): bedeutet „mitteilen“, „teilen“, „abgeben“ oder „spenden“. Es ist ein zusammengesetztes Wort aus „meta“ (mit) und „didōmi“ (geben) und bezeichnet die Handlung, etwas von dem eigenen Besitz an andere weiterzugeben.
- δίδωμι (dídōmi): das grundlegende Verb bedeutet einfach „geben“ und wird im Neuen Testament häufig verwendet.
- δότης (dótēs): bezeichnet einen „Geber“ und kommt in 2. Korinther 9,7 vor, wo Gott den „fröhlichen Geber“ liebt.
Die Gabe des Gebens bezieht sich somit auf eine besondere Befähigung durch den Heiligen Geist, materielle Ressourcen, Zeit, Talente oder andere Gaben großzügig und mit Freude für Gottes Reich und zum Wohl anderer einzusetzen. Es ist nicht einfach nur die Fähigkeit, Geld zu spenden, sondern eine tiefe innere Bereitschaft und Freude am Teilen und Geben, die über das gewöhnliche Maß hinausgeht.
Biblische Grundlage
Die primäre biblische Grundlage für die Gabe des Gebens findet sich in:
- Römer 12,8: „…wer gibt, mit Einfalt (Aufrichtigkeit, Lauterkeit).“
Die zweite Hälfte des Verses – „mit Einfalt“ oder „in Einfalt“ (ἐν ἁπλότητι – en haplótēti) – ist bedeutsam. Der Begriff „haplótēs“ kann mit „Einfachheit“, „Aufrichtigkeit“, „Lauterkeit“, „Großzügigkeit“ oder „Freigebigkeit“ übersetzt werden. Er deutet auf ein ungeteiltes Herz und eine lautere Motivation beim Geben hin.
Darüber hinaus gibt es weitere Stellen, die diese Gabe oder das Prinzip des Gebens beleuchten:
- 2. Korinther 8-9: Zwei Kapitel, die sich ausführlich mit dem Thema des Gebens befassen, insbesondere mit der Sammlung für die armen Christen in Jerusalem.
- 2. Korinther 9,7: „Jeder gebe, wie er es sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“
- Lukas 21,1-4: Die arme Witwe, die aus ihrer Armut zwei kleine Münzen gab – ein Beispiel für die Gabe des Gebens, die nicht von der Menge abhängt, sondern von der Herzenshaltung.
- Apostelgeschichte 4,32-37: Die frühe Kirche als Beispiel für radikale Freigebigkeit, wobei Barnabas als besonderes Beispiel hervorgehoben wird.
Das Geben im biblischen Kontext: Altes und Neues Testament
Geben im Alten Testament
Im Alten Testament war das Geben in verschiedene religiöse und soziale Strukturen eingebettet:
- Der Zehnte: Ein Zehntel des Einkommens war für Gott und seinen Dienst bestimmt (3. Mose 27,30-32; 5. Mose 14,22-29).
- Opfergaben: Verschiedene Arten von Opfern waren vorgeschrieben, darunter Brand-, Sünd-, Schuld- und Dankopfer.
- Fürsorge für Arme: Spezifische Gebote schützten die Armen, Witwen, Waisen und Fremden, wie das Nachlesen auf den Feldern (3. Mose 19,9-10) und das Erlassjahr (5. Mose 15).
- Erstlinge: Die ersten Früchte der Ernte gehörten Gott als Anerkennung seiner Versorgung (2. Mose 23,19).
- Freiwillige Gaben: Über die vorgeschriebenen Abgaben hinaus wurden freiwillige Gaben ermutigt, besonders für besondere Projekte wie den Bau des Tabernakels (2. Mose 35,4-29).
Geben im Neuen Testament
Im Neuen Testament entwickelt sich das Konzept des Gebens weiter und wird tiefer verinnerlicht:
- Jesu Lehre: Jesus betonte die Herzenshaltung beim Geben (Matthäus 6,1-4) und lehrte radikale Großzügigkeit (Lukas 6,38).
- Frühe Kirche: Die erste Gemeinde praktizierte ein tiefgreifendes Teilen von Ressourcen (Apostelgeschichte 2,44-45; 4,32-37).
- Paulinische Lehre: Paulus entwickelte eine Theologie des Gebens, die auf Freiwilligkeit, Freude und Großzügigkeit basierte (2. Korinther 8-9).
- Jenseits des Zehnten: Das Neue Testament geht über gesetzliche Vorschriften hinaus zu einer Ethik der Großzügigkeit, die aus der Dankbarkeit für Gottes Gnade entspringt.
- Geben als Gottesdienst: Das Geben wird als Teil des Gottesdienstes und als geistliche Opfergabe verstanden (Philipper 4,18).
Kennzeichen und Motivationen der Gabe des Gebens
Kennzeichen
Menschen mit der Gabe des Gebens zeigen typischerweise folgende Merkmale:
- Großzügigkeit: Eine natürliche Neigung, mehr als das Übliche zu geben.
- Freude am Geben: Ein tiefes Empfinden von Freude und Erfüllung beim Geben.
- Sensibilität für Bedürfnisse: Eine besondere Fähigkeit, echte Bedürfnisse zu erkennen und darauf zu reagieren.
- Weisheit in der Verwaltung: Oft eine besondere Begabung, Ressourcen klug zu verwalten, um mehr geben zu können.
- Diskretion: Die Tendenz, im Verborgenen zu geben, ohne Anerkennung zu suchen (Matthäus 6,3-4).
- Opferbereitschaft: Die Bereitschaft, auch unter persönlichen Entbehrungen zu geben.
- Vertrauensvolle Haltung: Ein tiefes Vertrauen in Gottes Versorgung, das Freigebigkeit ermöglicht.
Motivationen
Die Gabe des Gebens kann aus verschiedenen geistlichen Motivationen hervorgehen:
- Dankbarkeit: Geben als Reaktion auf Gottes Großzügigkeit und Gnade (2. Korinther 9,15).
- Gehorsam: Geben als Gehorsam gegenüber Gottes Geboten und Prinzipien.
- Mitgefühl: Geben aus Mitgefühl für Menschen in Not (1. Johannes 3,17).
- Liebe: Geben als praktischer Ausdruck der Liebe zu Gott und zum Nächsten.
- Vision für das Reich Gottes: Geben zur Förderung der Mission und des Aufbaus des Reiches Gottes.
- Anbetung: Geben als Akt der Verehrung und Hingabe an Gott.
- Freude am Segen anderer: Geben aus der Freude heraus, andere gesegnet zu sehen.
Theologische Perspektiven zur Gabe des Gebens
Verschiedene theologische Traditionen betonen unterschiedliche Aspekte des Gebens:
1. Die evangelikale Perspektive
Diese Tradition betont oft:
- Die Bedeutung des Gebens für die Unterstützung der Gemeinde, Mission und Bedürftigen.
- Die Verantwortung der Haushalterschaft: Alle Ressourcen gehören letztlich Gott und wir sind nur Verwalter.
- Die Wichtigkeit des systematischen und proportionalen Gebens, oft mit Bezug auf den Zehnten als Richtlinie.
- Die Freiheit des Herzens beim Geben, jenseits gesetzlicher Verpflichtungen.
2. Die pfingstlich-charismatische Perspektive
Diese Sichtweise betont oft:
- Das Prinzip von Saat und Ernte: Geben als geistliches Gesetz, das Segen freisetzen kann.
- Die übernatürliche Dimension des Gebens, die göttliche Versorgung und Wunder freisetzen kann.
- Die Bedeutung des Glaubens beim Geben, besonders bei Opfergaben.
- Das Konzept des „Erstlings“, der Gott gehört und den Rest heiligt.
3. Die befreiungstheologische Perspektive
Diese Tradition betont:
- Geben als Werkzeug für soziale Gerechtigkeit und Strukturveränderung.
- Die bevorzugte Option für die Armen als zentrales Element christlichen Gebens.
- Die prophetische Kritik an Reichtum und ungleicher Verteilung.
- Die gemeinschaftliche Dimension des Teilens als Alternative zu individualistischem Kapitalismus.
4. Die reformierte Perspektive
Diese Sichtweise betont:
- Geben als Antwort auf Gottes souveräne Gnade und Versorgung.
- Die Wichtigkeit des systematischen und disziplinierten Gebens.
- Die Rolle der Gemeinde bei der Verwaltung und Verteilung der Gaben.
- Die Verantwortung für das Gemeinwohl und die Unterstützung der Bedürftigen.
Die Gabe des Gebens in der Praxis
Die Gabe des Gebens kann in verschiedenen Kontexten und auf verschiedene Weisen praktiziert werden:
1. In der Gemeinde
- Regelmäßige Unterstützung der Gemeindearbeit und ihrer Dienste
- Besondere Projekte wie Gebäude, Mission oder soziale Programme
- Unterstützung von Pastoren und hauptamtlichen Mitarbeitern
- Beiträge zu Gemeindeveranstaltungen und -aktivitäten
2. In der Mission und Evangelisation
- Unterstützung von Missionaren und Missionsorganisationen
- Finanzierung evangelistischer Projekte und Veranstaltungen
- Ermöglichung der Bibelübersetzung und -verteilung
- Unterstützung von Gemeindegründungen und Pionierarbeit
3. In humanitären und sozialen Diensten
- Hilfe für Arme, Obdachlose und Bedürftige
- Unterstützung von christlichen Hilfsorganisationen
- Finanzierung von Bildungs- und Entwicklungsprogrammen
- Katastrophenhilfe und Wiederaufbau
4. Auf persönlicher Ebene
- Direkte Hilfe für Einzelpersonen in Not
- Unterstützung von Studenten, Witwen oder Waisen
- Stipendien und Ausbildungsförderung
- Persönliche Geschenke zur Ermutigung und zum Segen
Prinzipien biblischen Gebens
Die Bibel lehrt verschiedene Prinzipien für das Geben, die besonders für Menschen mit dieser Gabe relevant sind:
1. Priorität
- Erstlinge: „Ehre den HERRN mit deinem Gut und mit den Erstlingen all deines Einkommens“ (Sprüche 3,9).
- Sucht zuerst das Reich Gottes: Geben als Ausdruck der Priorität des Reiches Gottes im Leben (Matthäus 6,33).
- Schatzkammer im Himmel: Investition in ewige statt vergängliche Werte (Matthäus 6,19-21).
2. Proportionalität
- Nach Vermögen: „Ein jeder, wie er’s sich im Herzen vorgenommen hat… wie er gesegnet ist“ (2. Korinther 9,7; 5. Mose 16,17).
- Der Zehnte als Orientierung: Eine biblische Richtlinie, die im Neuen Testament weder explizit bestätigt noch aufgehoben wird.
- Mehr wird von denen erwartet, die mehr haben: Die Prinzipien der treuen Haushalterschaft (Lukas 12,48).
3. Haltung
- Freiwilligkeit: „Nicht mit Unwillen oder aus Zwang“ (2. Korinther 9,7).
- Freude: „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“ (2. Korinther 9,7).
- Demut: „Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut“ (Matthäus 6,3).
- Dankbarkeit: Geben als Ausdruck der Dankbarkeit für Gottes Gaben.
4. Verheißungen
- Geistlicher Segen: „Geben ist seliger als Nehmen“ (Apostelgeschichte 20,35).
- Göttliche Versorgung: „Mein Gott wird all eurem Mangel abhelfen“ (Philipper 4,19).
- Prinzip der Ernte: „Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen“ (2. Korinther 9,6).
- Offene Fenster des Himmels: Die Verheißung des Segens für treue Geber (Maleachi 3,10).
Biblische Beispiele der Gabe des Gebens
1. Die arme Witwe (Lukas 21,1-4)
Als Beispiel für opferbereites Geben:
- Sie gab nur zwei kleine Kupfermünzen, aber es war alles, was sie hatte
- Jesus bewertete ihr Opfer höher als die großen Gaben der Reichen
- Sie gab aus ihrer Armut, nicht aus ihrem Überfluss
- Sie demonstrierte vollkommenes Vertrauen in Gottes Versorgung
2. Barnabas (Apostelgeschichte 4,36-37)
Als Beispiel für großzügiges Geben:
- Er verkaufte seinen Acker und brachte das Geld zu den Aposteln
- Er wird ausdrücklich als positives Beispiel hervorgehoben
- Sein Geben stand im Einklang mit seinem Namen „Sohn des Trostes“
- Sein Beispiel inspirierte vermutlich andere in der Gemeinde
3. Die mazedonischen Gemeinden (2. Korinther 8,1-5)
Als Beispiel für Geben trotz Armut:
- Sie gaben trotz „tiefer Armut“ mit „überschwänglicher Freude“
- Sie baten sogar darum, geben zu dürfen, über ihr Vermögen hinaus
- Sie gaben sich selbst zuerst dem Herrn und dann den Aposteln
- Paulus verwendet sie als Vorbild, um die Korinther zum Geben zu motivieren
4. Die frühe Gemeinde (Apostelgeschichte 2,44-45; 4,32-35)
Als Beispiel für radikales Teilen:
- Sie hatten „alle Dinge gemeinsam“
- Sie verkauften Besitz und Güter und teilten sie aus
- Es war niemand unter ihnen, der Mangel hatte
- Ihr Geben war Ausdruck ihrer Einheit im Geist
5. Die Philipper (Philipper 4,10-19)
Als Beispiel für treue Unterstützung:
- Sie unterstützten Paulus kontinuierlich in seinem Dienst
- Sie sandten ihm mehrfach Gaben, auch als andere Gemeinden es nicht taten
- Paulus bezeichnet ihre Gabe als „lieblichen Geruch, ein angenehmes Opfer, Gott gefällig“
- Ihre Großzügigkeit führte zu der Verheißung, dass Gott all ihrem Mangel abhelfen würde
Gefahren und Herausforderungen
Die Gabe des Gebens birgt auch spezifische Versuchungen und Herausforderungen:
- Stolz und Selbstgerechtigkeit: Die Versuchung, sich aufgrund der eigenen Großzügigkeit für geistlicher oder besser zu halten.
- Kontrolle durch Geben: Die Gefahr, Geben als Mittel zur Kontrolle oder Manipulation anderer zu missbrauchen.
- Unausgewogenheit: Das Risiko, so viel zu geben, dass die eigene Familie vernachlässigt wird (1. Timotheus 5,8).
- Wohlstandsevangelium: Die Versuchung, Geben primär als Mittel zum eigenen materiellen Segen zu sehen.
- Öffentliche Anerkennung: Die Suche nach Lob und Anerkennung für das eigene Geben (Matthäus 6,1-4).
- Gesetzlichkeit: Die Gefahr, Geben als gesetzliche Pflicht statt als freudige Antwort auf Gottes Gnade zu verstehen.
- Urteilende Haltung: Die Tendenz, andere nach ihrem Gebeverhalten zu beurteilen oder zu vergleichen.
Entwicklung und Förderung der Gabe des Gebens
Obwohl die Gabe des Gebens ein Geschenk des Heiligen Geistes ist, kann sie gefördert und entwickelt werden:
- Dankbarkeit kultivieren: Bewusstsein für Gottes Gaben und Segnungen im eigenen Leben vertiefen.
- Mit Kleinem beginnen: Treue im Geben kleiner Beträge als Übung für größere Großzügigkeit.
- Budgetplanung: Weises Finanzmanagement, um mehr Ressourcen für das Geben freizusetzen.
- Informiertes Geben: Kenntnis über Bedürfnisse und effektive Organisationen/Projekte erwerben.
- Gemeinschaft mit Gebern: Austausch mit anderen, die diese Gabe praktizieren, zur gegenseitigen Ermutigung.
- Zeugnis der Wirkung: Bewusstes Wahrnehmen der positiven Auswirkungen des eigenen Gebens.
- Innere Freiheit: Arbeit an der Loslösung von materiellen Bindungen und Sicherheiten.
- Gebet um ein gebewilliges Herz: Bitte um göttliche Veränderung der eigenen Haltung zu Besitz und Geld.
Die Gabe des Gebens im Verhältnis zu anderen Gaben
Die Gabe des Gebens steht in besonderer Beziehung zu anderen Geistesgaben:
- Dienen: Die Gabe des Gebens unterstützt praktische Dienste und ermöglicht deren Ausführung.
- Leitung: Geber mit Leitungsbegabung können andere zu größerer Großzügigkeit inspirieren.
- Ermutigung: Gezieltes Geben kann eine kraftvolle Form der Ermutigung sein.
- Barmherzigkeit: Beide Gaben ergänzen sich in der praktischen Hilfe für Menschen in Not.
- Evangelisation und Mission: Die Gabe des Gebens ermöglicht oft die Verkündigung des Evangeliums durch Unterstützung von Missionaren und Projekten.
Theologische Reflexion: Geben als Ausdruck göttlichen Wesens
Das Geben ist tief im Wesen Gottes selbst verankert:
- Gott als Geber: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab“ (Johannes 3,16). Gott ist der ultimative Geber.
- Imago Dei: Als Träger des göttlichen Ebenbildes sind wir berufen, Gottes gebende Natur widerzuspiegeln.
- Teilhabe an göttlicher Natur: Durch das Geben nehmen wir teil an Gottes eigener Großzügigkeit und Selbsthingabe.
- Überwindung der Selbstbezogenheit: Geben ist ein geistlicher Akt, der die natürliche menschliche Selbstbezogenheit überwindet.
- Geben als Anbetung: Geben drückt die Anerkennung Gottes als Geber aller guten Gaben aus und ist daher ein Akt der Anbetung.
Kulturelle Herausforderungen und Anwendungen
Die Ausübung der Gabe des Gebens steht heute vor besonderen Herausforderungen:
- Materialismus: Die Gabe des Gebens als Gegenkultur in einer konsumorientierten Gesellschaft.
- Digitale Möglichkeiten: Neue Plattformen für Fundraising, Crowdfunding und direkte Unterstützung.
- Globale Perspektive: Die Herausforderung, über lokale Bedürfnisse hinaus global zu denken und zu geben.
- Nachhaltige Entwicklung vs. Abhängigkeit: Die Spannung zwischen großzügiger Hilfe und der Schaffung ungesunder Abhängigkeiten.
- Transparenz und Rechenschaftspflicht: Die wachsende Bedeutung von Transparenz in der Verwendung von Spenden.
- Soziales Unternehmertum: Neue Modelle, die Geschäft und Mission, Gewinn und soziale Wirkung verbinden.
Zusammenfassung
Die Gabe des Gebens ist eine besondere Befähigung durch den Heiligen Geist, materielle Ressourcen, Zeit, Talente oder andere Gaben großzügig und mit Freude für Gottes Reich und zum Wohl anderer einzusetzen. Sie manifestiert sich in einer übernatürlichen Freude am Geben, einer besonderen Sensibilität für Bedürfnisse und oft auch in der Fähigkeit, Ressourcen zu generieren, um mehr geben zu können.
Diese Gabe ist ein wichtiger Beitrag zum Funktionieren des Leibes Christi, zur Unterstützung der Mission und zur praktischen Demonstration christlicher Liebe in der Welt. Sie ist nicht auf Wohlhabende beschränkt, wie das Beispiel der armen Witwe zeigt, und kann von jedem Gläubigen in irgendeinem Maß praktiziert werden.
Die biblischen Prinzipien des Gebens – Freiwilligkeit, Freude, Proportionalität, Großzügigkeit und Treue – bieten einen Rahmen für die Ausübung dieser Gabe. Während alle Christen zum Geben aufgerufen sind, haben Menschen mit der Gabe des Gebens eine besondere Freude und Leichtigkeit darin, oft über das übliche Maß hinaus.
In einer Welt, die zunehmend von materialistischen Werten geprägt ist, ist die Gabe des Gebens ein kraftvolles Zeugnis für die verändernde Kraft des Evangeliums und die Werte des Reiches Gottes.
Schlüsselverse zur Gabe des Gebens
- Römer 12,8: „…wer gibt, mit Einfalt [Aufrichtigkeit, Lauterkeit]“
- 2. Korinther 9,7: „Jeder gebe, wie er es sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“
- 2. Korinther 9,6: „Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen“
- Lukas 6,38: „Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen“
- Matthäus 6,3-4: „Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, auf dass dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten“
- Apostelgeschichte 20,35: „Geben ist seliger als nehmen“
- Sprüche 11,24-25: „Einer teilt reichlich aus und hat immer mehr; ein anderer kargt, wo er nicht soll, und wird doch ärmer. Wer reichlich gibt, wird gelabt, und wer reichlich tränkt, der wird auch getränkt werden“
- Maleachi 3,10: „Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus… und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle“
- Lukas 21,1-4: Die Geschichte der armen Witwe und ihrer zwei Scherflein
- 2. Korinther 8,1-5: „Wir tun euch kund, Brüder und Schwestern, die Gnade Gottes, die in den Gemeinden Mazedoniens gegeben ist. Denn ihre Freude war überschwänglich, als sie durch viel Bedrängnis bewährt wurden, und obwohl sie sehr arm sind, haben sie doch reichlich gegeben in aller Einfalt“
- 2. Korinther 8,9: „Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet“
- Philipper 4,15-19: Paulus dankt den Philippern für ihre Gaben und verheißt göttliche Versorgung
- 1. Timotheus 6,17-19: Anweisungen für Reiche, großzügig zu sein und sich Schätze im Himmel zu sammeln
- Galater 6,6: „Wer im Wort unterrichtet wird, der gebe dem, der ihn unterrichtet, Anteil an allen Gütern“
- 1. Johannes 3,17: „Wenn jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm?“
- Hebräer 13,16: „Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott“
- Sprüche 3,9-10: „Ehre den HERRN mit deinem Gut und mit den Erstlingen all deines Einkommens, so werden deine Scheunen voll werden und deine Kelter von Wein überlaufen“
- Matthäus 6,19-21: „Sammelt euch nicht Schätze auf Erden… Sammelt euch aber Schätze im Himmel… Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“
- Apostelgeschichte 4,32-37: Die Gütergemeinschaft der ersten Christen und Barnabas‘ Beispiel# Die Gabe des Gebens (μεταδίδωμι – metadídōmi)